Halten sie mich für verrückt, halten sie mich für übergeschnappt, aber seit dem gestrigen Nachmittag mache ich mir zum ersten Mal in dieser Saison keine Sorgen mehr um die inexio Royals Saarlouis. Das können sie jetzt deuten, wie sie möchten, aber ich behaupte mal, dass wir noch sehr tolle Spiele und auch etliche Siege von dieser Mannschaft sehen werden. Beim gestrigen 81:82 gegen die TK Hannover saß einzig Fortuna auf der falschen Seite. Wäre das Spiel andersrum ausgegangen, hätte sich auch in Hannover niemand beklagen können. Dabei war ganz zum Schluss Nani Ilmberger die tragische Figur des Spiels. Sie zeigte ihr mit Abstand bestes Saisonspiel, trug 16 Punkte und 11 Rebounds bei und verlegte dann in letzter Sekunde den entscheidenden Korbleger. Die Royals spielten von Anfang an so, wie es sich ihre beiden Trainerinnen vorgestellt hatten, energisch und kämpferisch in Defense und Offense und mit dem nötigen Zug zum Korb. So gewann man das erste und das zweite Viertel und ging mit 7 Punkten Vorsprung in die Halbzeitpause (45:38). Im dritten Viertel erarbeiteten sich die Turnschwestern, vor allem dank einer überragenden Sascha Tarasava, ein kleines Übergewicht und kamen bis zum Viertelende auf 2 Punkte an Saarlouis heran. Dabei kam es zu regelrechten Duellen der Dreierschützinnen Tarasava (32 Pkte.) auf der einen und Kovatch (31 Pkte.) auf Saarlouiser Seite. Das Ende des Spiels war ebenso dramatisch wie unglücklich aus Sicht der inexio Royals. Janne Pulk macht für Hannover mit zwei Freiwürfen aus einem 81:80 ein 81:82. Saarlouis war in Ballbesitz, nur noch wenige Sekunden auf der Uhr, Kovatch vergibt einen Sprungwurf, Ilmberger reboundet, steigt hoch und verlegt den Korbleger. Die zwei Punkte wären sehr wichtig gewesen, sollten aber noch nicht sein. Siege resultieren immer auch aus den Erfahrungen von Niederlagen. Die beiden Neu-Trainerinnen Gabi Chnapkova und Nadine Minder haben in den letzten drei Wochen Famoses geleistet. Sie haben aus einer mausetoten Mannschaft ein lebendiges Gefüge erschaffen. Daran müssen sie genauso konsequent wie energisch weiterarbeiten und müssen sich nur noch selbst belohnen! Eine dazu notwendige Verstärkung saß gestern bereits auf der Bank, war noch nicht spielberechtigt, wird aber in den nächsten Wochen der Mannschaft hoffentlich den letzten notwendigen Impuls einhauchen.
Let’s go Royals!