Es war der erwartet heiße Tanz am Samstagnachmittag in der Stadtgartenhalle zwischen den inexio Royals Saarlouis und den Gisa Lions SV Halle. Die Vorzeichen waren klar: Halle kam als Tabellenzehnter mit bislang vier gewonnenen Spielen und mit der Hoffnung nach einem Sieg einen Satz nach oben in der Tabelle zu machen. Saarlouis, mit bislang drei Siegen, wollte den Anschluss an einen sicheren Nichtabstiegsplatz nicht verlieren und deshalb zuhause ebenfalls gewinnen. Das Spiel begann demzufolge eher nervös und mit vielen leichten Fehlern auf beiden Seiten. Der Fokus beider Trainer lag erkennbar auf der Defense, was zu einer denkbar knappen 16:15-Führung für Halle nach dem 1. Viertel führte.
Im zweiten Viertel ging es weiter knapp zu, Halle lag zumeist in Führung, konnte sich aber nie entscheidend absetzen. Die Bank der Lions war sichtbar nervös, nach etlichen Diskussionen mit den Schiedsrichtern handelte sich Coach Kortmann zudem ein technisches Foul ein, was zur Führung der Royals (26:25) führte. Die war allerdings nur von kurzer Dauer, Halle stabilisierte sich und lag zur Pause mit 37:32 vorne. Das war zugleich die höchste Führung der Lions in dieser Partie.
Nach der Pause hatte Saarlouis die Nervosität besser im Griff, die Mannschaft schien agiler und lauffreudiger, die Abschlüsse wurden sicherer. Das größte Problem der Royals an diesem Tag waren die zahlreich vergebenen Freiwürfe. Dennoch kämpften sie sich Punkt um Punkt heran und am Ende des 3. Viertels zeigte die Anzeigetafel den Spielstand von 55:54.
Im Schlussviertel stellte Coach Vadopalas die Defense bei Saarlouis um, die Aggressivität wurde zunehmend erhöht, die Spielerinnen mobilisierten ihre letzten Kräfte. Halle geriet sichtlich in Probleme, etliche Turnover waren die Folge, die die Royals mit einfachem Fastbreakspiel nutzten. Drei Minuten vor Schluss war der Spielstand noch ausgeglichen, danach versetzten die Royals mit einem 10:0-Lauf die Lions in Schockstarre. Endstand: 75:65. Der Sieg der Royals war hoch verdient, hätte jedoch deutlich höher ausfallen können (der direkte Vergleich geht mit 2 Punkten an Halle). Aus einer guten Teamleistung ragten Brittany Brown, die Kopf und Herz des Teams war und ohne Pause 40 Minuten durchspielte, und Addison Richards, die vier ihrer sechs Dreierversuche zum jeweils richtigen Zeitpunkt versenkte, heraus. Nach vier Spielen in neun Tagen hat sich die Mannschaft nun ein paar Tage Ruhe redlich verdient. Während der kommenden zehn spielfreien Tage hat das Trainerteam Gelegenheit, weiter am Feintuning zu arbeiten.
Für die Royals punkteten: Addison Richards 22; Brittany Brown 20; Kellindra Zackery 16; Klaudija Perisa 11; Gabi Andelova 5; Katja Kotnik 1.