Es ist soweit: Am kommenden Sonntag beginnt für die inexio Royals Saarlouis die neue Saison mit dem Pokalauftakt bei den Eigner Angels Nördlingen. Die Vereine der DBBL greifen zur zweiten Pokalhauptrunde ins Geschehen ein. Mit etwas Glück erwischt man einen unterklassigen Verein, mit Lospech geht es gleich in die Vollen, wie im Fall der Royals. Mit Nördlingen hat man zum Auftakt ein schweres Los gezogen. Die Rieserinnen konnten in der vergangenen Saison die Royals zweimal schlagen. Die Vorzeichen zu dieser Saison haben sich jedoch verändert. Beide Mannschaften treten mit komplett veränderten Teams an. Nördlingen hat mit Sami Hill eine in der Liga bekannte und zugkräftige Spielerin zurückgeholt. Das soll der Mannschaft Stabilität und Führung verleihen. Auch sonst macht das Team von Headcoach Aijtoni Imreh einen hervorragenden Eindruck. Die Vorbereitungen auf die neue Saison liefen bei Nördlingen gut.
Die Royals kämpften in den letzten Spielzeiten immer gegen den Abstieg, waren Kellerkinder. Das soll sich in dieser Saison ändern. Man will auch mal wieder die Sonne sehen. Ein Playoff-Platz in der Liga ist daher als Ziel ausgegeben. Ein ehrgeiziges Unterfangen, wenn man daran denkt, dass in dieser Saison 14 Mannschaften auf dem Tableau stehen und vier davon absteigen müssen. Wenn man jedoch den Headcoach Saulius Vadopalas ein bisschen näher kennt und beobachtet, sieht man einen immer noch ehrgeizigen, akribisch arbeitenden Trainer, den jede Schwäche, jeder Fehler seiner Mannschaft ärgert und der immer mehr will. Mit seinem Basketballsachverstand ist er über jeden Zweifel erhaben. Sein großes Manko, die fehlenden Englischkenntnisse, versucht man in Saarlouis mit seinem Assistenten Ricky Easterling zu kompensieren. Im Training und bei den ersten Testspielen habe ich den Eindruck gewonnen, dass das erstaunlich gut funktioniert. Sprachrohr des Trainers auf dem Feld ist die zuletzt für Nördlingen spielende und in Saarlouis bestens bekannte Magaly Meynadier, die Kapitänin der neuen Royals ist. Und auch hier kann man feststellen: Magaly ist ein Mensch mit einer immer positiven Grundeinstellung und einer dementsprechenden Ausstrahlung. Sie ist reif und erfahren genug, das Team zu führen und bei Laune zu halten. Ein absoluter Glücksgriff für die Royals. Auch sonst habe ich in den ersten Wochen einen guten Eindruck von der Mannschaft gewonnen. Die Mischung scheint zu stimmen im Vielvölkerteam Royals. Auf den letzten Drücker ist dann doch noch ein neues Mitglied zum Team gestoßen, nachdem man sich von der amerikanischen Aufbauspielerin Isis Young wieder getrennt hat. Mit Antoinette Thompson hat man zusätzliche Erfahrung in die Mannschaft geholt. Antoinette besetzt die Guard-Positionen, hat ein gutes Ballhandling und einen sicheren Schuss aus der Halbdistanz. Sie wird wohl, aufgrund der komplizierten und teils langwierigen Anmeldeverfahren, in den ersten Spielen nicht dabei sein können. Vadopalas verlangt von seinen Spielerinnen Powerbasketball mit einer konsequenzen und aggressiven Defense, und, wenn möglich, schnellem und konsequentem Angriffsspiel. Er liebt es, wenn Spielerinnen Basketball mit dem Kopf spielen, starre Angriffs- und Verteigungsmodi lehnt er ab. Seine Spielerinnen sollen in der Lage sein, situativ zu entscheiden, welche Strategie in welchem Fall zum Erfolg führt. Die Defense variiert er oft zwischen Ganzfeld- oder Halbfeldpresse, streut immer wieder gerne mal eine flexible Mann-Raum-Deckungsvariante ein. Das klingt gut und sieht auch vielversprechend aus. Die Wahrheit liegt letztendlich auf dem Feld. Am Sonntag gehts los. Ich freu mich drauf, wie vor jeder Saison, bin dieses Mal aber eine Spur zuversichtlicher.
Let’s go Royals!
Die neuformierte Mannschaft der inexio Royals Saarlouis: Von links: Peresson, Äijänen, Meynadier, Tapley, Barra, Richards, Nemcova, Cvijanovic, Hjern. Es fehlen Dauer (verletzt) und Thompson. Foto: Stefan Bost